Als wesentlich wird von Experten auch immer wieder der Umgang mit Fehlern in einem Betrieb genannt. Richtiges Fehlermanagement bzw. eine gesunde Fehlerkultur sind ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Wird von der Führungsebene mit Druck und Bestrafung auf Fehler reagiert, weißt dies bereits auf eine ungesunde Unternehmenskultur hin.
Mitarbeiter fühlen sich dann unter Druck gesetzt, was meistens zu noch mehr Fehlern führt. Ein Lernprozess wird dadurch nicht unterstützt. Fehlern muss zunächst eine entsprechende Bedeutung zukommen. Oft wird einfach unverhältnismäßig von Seiten der Chefetage auf Verfehlungen reagiert. Wichtig ist, dass es eine Gesprächskultur über Fehler im Betrieb gibt, wo zunächst geklärt werden kann, ob ein Fehlverhalten überhaupt eine negative Auswirkung hatte, oder ob einfach nur von einer standardisierten Vorgehensweise abgewichen wurde. Wichtig ist es zu erkennen, dass Fehler zum Lernen da sind und für einen Betrieb darin nicht nur das Potenzial liegt, die Fähigkeiten eines Mitarbeiters weiterzuentwickeln, sondern auch die eigenen Abläufe im Betrieb zu
hinterfragen und eventuell zu verbessern. Belohnt wird oft nur der Erfolg, doch auch im Scheitern liegt ein wichtiger Erfahrungswert. Für gute Leistungen ist es leicht, Wertschätzung zu zeigen, doch wie in einem Betrieb auf Verfehlungen und Schwächen von Mitarbeitern reagiert wird, zeigt letztendlich wirklich, wie es um die Wertschätzung bestellt ist. Menschen sind letztendlich keine Maschinen und machen hin und wieder Fehler. Doch der Umgang mit diesen darf zu keiner Entmenschlichung und Entwürdigung führen. Fehlermanagement ist also der ultimative Prüfstein einer jeden Unternehmenskultur. Der richtige Umgang kann für das Unternehmen gewinnbringend sein, der falsche Ton führt jedoch dazu, dass Mitarbeiter demotiviert das Handtuch werfen. Damit ist letztendlich keinem gedient.